
Immunsystem in der kalten Jahreszeit
Wenn der Herbst-Blues anklopft
Prävention ist besser als Symptom-Behandlung
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Ausreichend Wasser
Das ist nicht nur im Herbst, sondern eigentlich über das ganze Jahr hinweg wichtig: Wasser, Tee oder ungesüsste Kräuterinfusionen regen den Kreislauf an und unterstützen den Stoffwechsel. Ausserdem hilft regelmässiges Trinken dabei, die Schleimhäute feucht zu halten, damit diese Bakterien und Viren so leichter abtransportieren können. Wasser wird auch benötigt, um die in unserem Blut zirkulierenden Giftstoffe auszuscheiden. -
Gesunde Ernährung
Auch für unser Immunsystem gilt: fehlen dem Körper Mineralstoffe, Vitamine oder unterstützende Pflanzeninhaltsstoffe, kann es weniger leisten und das Risiko für Infekte steigt. Eisen, Zink, Selen und Jod sind Mineralstoffe von grosser Bedeutung für das Immunsystem. Eisen und Zink sind wichtig für die Funktion einiger Immunzellen, während Selen ein zentraler Bestandteil von Enzymen ist, die im Körper zellschädigende, freie Radikale binden und neutralisieren. Jod ist unerlässlich für den Aufbau der Schilddrüsenhormone, welche neben der Nervenfunktion auch für den Energiestoffwechsel und das Immunsystem von grosser Bedeutung sind. Auch die Vitamine A, C und E tragen zur Unterstützung der Funktionen des Immunsystems bei und sollten Teil einer ausgewogenen Ernährung sein. Einen besonders positiven Effekt auf die körpereigene Immunabwehr haben zum Beispiel Ingwer, Brokkoli, Möhren, Kohl, Knoblauch und auch Nüsse. -
Erholsamer Schlaf
Mit genügend Schlaf regeneriert sich unser Körper ganz von allein. Da unser Schlafbedürfnis individuell verschieden ist, wird Erwachsenen empfohlen zwischen 7 bis 9 Stunden pro Nacht zu schlafen. Eine 10-15-minütige Abendroutine kann uns zusätzlich dabei unterstützen, nicht zu spät ins Bett zu gehen und dann auch entspannt einzuschlafen. -
Sport, Bewegung und Entspannung
Auch im Herbst eine ideale Kombination, um uns vor einer unliebsamen Erkältung zu schützen. Sport ist anstrengend und setzt den Körper erstmal einer Belastung aus. Diese Belastung bewirkt im Körper die Freisetzung von heilsamen Antioxidantien und stösst gleichzeitig wichtige Schutz-, Reparatur- und Aufbauprozesse im Gewebe an. So bietet Sport nicht nur die Möglichkeit, mal wieder einen klaren Kopf zu bekommen, sondern ist auch ein Weg, besser mit Stress und den Herausforderungen im Herbst umzugehen. Genügend lange Phasen der Entspannung zwischen den Sporteinheiten sind jedoch auch wichtig, damit unser Körper ausreichend Zeit hat, den Prozess der Heilung und Stärkung zu durchlaufen. Verlegen wir unsere Pausen und den Sport in die Natur, stärkt dies zusätzlich das Immunsystem vor der langen Winterzeit. Achtung: Von Oktober bis März ist die Intensität des Sonnenlichts leider zu schwach, um den Aufbau von Vitamin D in unserer Haut zu ermöglichen. Somit greift unser Körper auf die Reserven zurück. Hier empfiehlt sich eine Zugabe von Vitamin D als Nahrungsergänzugsmittel, um die körpereigenen Speicher nicht völlig zu leeren.
Ab in die Natur. Aber wie?
Nicht immer sollten wir auf die innere Couch-Potato hören: Wenn es in Strömen regnet oder uns der Wind um die Ohren pfeift, dann verstecken wir uns schnell in der Behaglichkeit unserer geheizten Wohnung, statt hinaus in die Natur zu gehen.
Genau das dürfen und sollten wir im Herbst jedoch öfter tun: Einfach rausgehen, ganz egal, bei welchem Wetter. Das hat nämlich gleich doppelte Wirkung.
Zum einen tut es uns gut, ab und an den Kopf und die Gedanken zu lüften sowie Regen und Wind auf der Haut zu spüren - mal ganz abgesehen von der gesunden Wirkung der Bewegung sowie der frischen Luft und dem Sonnenlicht, die uns ganz nebenbei noch einen frischen und lebendigen Teint verleihen. Zum anderen hellen Spaziergänge im Freien unsere Stimmung auf und sind gerade in der dunkleren Jahreszeit dringend benötigter Balsam für unsere Seele. Plötzlich fühlen wir uns nicht mehr eingesperrt im Haus, sondern gehen ganz einfach raus, wenn uns einmal wieder die Decke auf den Kopf fällt.
Falls der berühmte innere Schweinhund uns doch einmal einen Streich spielen sollte, sind Verbündete besonders hilfreich: Ob gute Freund_in, Mitbewohner_in, Partner_in oder Kolleg_innen. Bestenfalls einigt man sich auf regelmässige Treffen. Auch unsere treuen Vierbeiner sind bekanntlich jeden Tag für einen ausgedehnten Spaziergang zu haben.
Wenn also der Herbst-Blues auch bei euch anklopft, dann hängt ihm doch einfach einen Zettel an die Eingangstür: «Ich geniesse gerade das tolle Wetter. Bis nächstes Jahr!»